Als jemand, der schon immer viel herumgezogen ist und nirgendwo sesshaft wurde, schwebt immer die Frage herum, wo ich mich später einmal niederlassen sollte.
Ich mag Natur und Ruhe, also wäre ein Haus im Wald eine Lösung – ohne Straßenverkehr und laute Nachbarn. Einfach, unkompliziert und günstig wäre auch schön – nicht viel Aufwand, um zu heizen, alles sauber zu halten und für den Unterhalt zu sorgen. Also gerne klein und fein, vielleicht sogar ein Tiny House?
Aber dann möchte ich die Nähe zur Eisenbahn für Reisen und Ausflüge. Einkaufsmöglichkeiten und ein paar Restaurants in Fußentfernung sind auch toll. Vielleicht auch Angebote, um mit anderen in Kontakt zu kommen – Sportvereine, Lauftreffs und Yoga-Kurse.
Das Auto sollte mittelfristig auch weg – wenn also Abstand zur Zivilisation, dann gerne höchstens in Radentfernung.
Vor ein paar Wochen habe ich mir eine Hütte im Wald gemietet. Zum Abschalten und zum Ausprobieren. Die ungefähr 40 m² waren schön klein – bekommt man schnell gereinigt und kann ohnehin nicht viel hineinnehmen, dass aufgeräumt werden müsste. Wenig Dinge und Platz bedeutet auch wenig Ablenkung – super um mehr im Hier und Jetzt zu sein. Auf den ersten Blick war alles toll, aber dann war doch nicht alles perfekt: Eine solche kleine Hütte heizt sich ziemlich schnell auf im Sommer und bei schlechterem Wetter kommt man allein zwar gut klar, aber kann sich zu zweit nicht richtig aus dem Weg gehen.
Die Einsamkeit war schön für ein paar Tage, aber könnte zum Problem werden – man muss sehr aktiv dafür sorgen, mit anderen im Kontakt zu sein. Gerade bei mir wäre die Gefahr groß, immer mal wieder zu versinken und niemanden zu sehen.
Im vergangenen Jahr habe ich mir ein paar Ecken in Spanien und Portugal angeschaut, um zu testen, ob man dort dem norddeutschen Wetter für ein paar Jahre entfliehen kann. Auch da führte der Kontakt mit der Realität dazu, viele romantische Vorstellungen abzulegen.
Ergebnis und Siegerehrung: Ich bin nicht einen Schritt näher an meine Idealvorstellung von Wohnart und -ort gekommen. Genau zu wissen, was man will und was nicht, machen Fragen wie diese relativ kompliziert. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nur, wenn man an vielen Punkten etwas Flexibilität mitbringen kann.
Vielleicht ist es die Kombination aus kleine Wohnung in einer Kleinstadt und einem Wohnmobil? Ich werde weiter testen oder einfach wie bisher alle 3–4 Jahre umziehen ….