Fehlerkultur
Thomas Edison (Erfinder der Glühbirne) soll einmal auf die Frage geantwortet haben, wie er mit seinen zahlreichen Fehlversuchen als Forscher umgeht: „Es gab keine Fehlschläge. Ich kenne jetzt mehr als 10.000 nicht funktionierende Wege, eine Glühbirne herzustellen“.
An „Lernen durch Schmerzen“ glaubte die Generation vor den Helikoptereltern bei der Kindererziehung. Als Erwachsener dann werden Fehler eher ungern zugegeben und manche laufen sogar lieber wissentlich weiter in die falsche Richtung, als zuzugeben, dass man sich geirrt hat.
Stillstand
Wer immer richtig lag, wer immer recht hat, ist entweder vollkommen blind und taub oder bewegt sich einfach nicht. Das kann auch ein Lebensziel sein: kein Risiko, schön in der Komfortzone und bloß keine Veränderung.
Bewegung
Wenn ich mich entwickeln will, muss ich mich bewegen. Nur bei einfachen Zielen ist der Weg sichtbar, gerade und gepflastert. Wenn es aber um echte Entwicklung geht, gibt es weder klare Anleitungen, noch sind alle Teile des Weges einsehbar. Manchmal kann ich noch nicht einmal sehen, in welche Richtung der erste Schritt gehen sollte. Hilft leider nichts, wer wartet, bis Bewegung ohne Risiko möglich ist, wird sehr, sehr lange untätig herumsitzen.
Fehler
Ich lag so häufig falsch im Leben, bin in die falsche Richtung gelaufen oder kurz vom Weg abgekommen. Ist das Negativ? Nein! Ich darf das Annehmen als Geschenk und als wichtigen Prozess. Erst die Fehltritte ließen mich die Begrenzungen des richtigen Weges deutlicher sehen.
Je häufiger ich mich geirrt habe, umso sicherer wurde ich im Erkennen von richtig oder falsch. Ich bekam ein Gefühl für warm und kalt, für leicht und schwer.
Auch wichtig zu erkennen war, dass ich das nur selbst für mich festlegen kann. Niemand anders kann mir sagen, welche Ziele, Richtungen und Geschwindigkeiten für mich gut sind.
Und jetzt?
Wenn ich mich selbst nicht allzu ernst nehme, mich beobachte und Fehler vor mir selbst zugeben kann, brauche ich diese nicht zu wiederholen und kann meine Ziele effektiver erreichen.
Wenn ich auch anderen gegenüber ehrlich bin und meine Schwächen und Fehler zugebe, erfahre ich fast immer Verständnis und häufig auch Hilfe.
Ergebnis und Siegerehrung
Fehler sind gut! Ich versuche sie nicht unnötig oft zu wiederholen, aber feiere sie, weil sie mich nach vorn und näher ans Ziel bringen!