Tag 32 O Cebreiro – Triacastela
02. September 2013
Heute Morgen ging es mir wieder etwas besser, dafür zickt ein Ohr etwas herum und ich tippe auf eine beginnende Ohrenentzündung. Dank der mich in den letzten Tagen begleitenden ehemaligen Oberschwester einer Notaufnahme mache ich mir aber wenig Sorgen. Ich habe die Medikamente und sie sagt mir, wann ich was einschmeißen soll.
20 Kilometer standen auf dem Plan und nur 300 Meter Höhenunterschied nach oben und 750 Meter nach unten. Abwärts war größtenteils relativ harmlos, da sie sich auf circa 13 Kilometer verteilten.
Die Dörfer auf dem Weg waren zu 90 % landwirtschaftlich mit Nutztieren genutzt, das heißt alle Straßen zugeschissen und der dementsprechende Geruch. In einem Ort mussten wir uns den Weg durch ein paar Stiere kämpfen, die den Weg versperrten. Ein paar zu Hilfe eilenden Schäferhunde halfen die Stiere auf die Seite zu treiben. Wieder mal typisch: Nur die Deutschen (Schäferhunde) arbeiten. ;-)
Ich hoffte immer nur, dass der Ort meiner nächsten Übernachtung etwas anders wird und hatte Glück!
Am Ziel in Triacastela traf ich im Hotel auf die Belgier, die durch Zufall die gleiche Unterkunft ausgewählt hatten. Dank der Erkenntnis von gestern waren meine Biere alkoholfrei und dank einer Wäscheleine habe ich den Nachmittag zur Großwäsche genutzt, um dann in Ruhe Fotos zu sortieren und das hier zu schreiben.
Bei einer Zigarettenpause traf ich dann die zwei Neuseeländerinnen und der Rest des Nachmittags war schon wieder gelaufen. Beides Lehrerinnen, eine etwas älter und nebenbei Autorin einiger Bücher und eine der zynischsten und sarkastischen Personen, die mir in den letzten Jahren begegnet ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich so etwas gut leiden kann.
Direkt im Anschluss gab es ein Abendessen in einem von außen ausgezeichneten Lokal. Die Vorspeise Paella war geschmacklich gut, aber kalt und der Rest war in Fett getrieftes Fleisch und Pommes, wie so häufig in letzter Zeit. Ich freue mich auf Brot mit Käse und Tomaten aus dem Supermarkt, aber wenn man mit ein paar Leuten zusammen ist, geht man doch eher Essen.
Ohrenschmerzen sind zurückgegangen, vielleicht liegt das daran, dass ich den ganzen Tag keinen Alkohol getrunken habe ;-)
Morgen in einer Woche geht mein Flug Richtung Zuhause und ich weiß noch nicht, ob ich mich darüber freuen soll …
Tages-Leistung: 20
Erkenntnis des Tages: Essen gehen ist Mist!