Jakobsweg Tag 9

Tag 9 Viana – Navarrete

10. August 2013

Heute Morgen ging es nach einem so la la Frühstück auf in den Kampf. 23 Kilometer von Viana nach Navarrete und dabei durch die Hauptstadt der Region La Rioja (bekannt aus dem Weinregal) Logrono. Von der Stadt gibt es wenig Fotos. Erst mal nicht so sehenswert und dann die erste „Ortschaft“ auf dem Weg, bei dem die Ausschilderung des Weges etwas bescheiden war – deshalb hier keine Werbung. Übrigens bin ich an einem Gefängnis vorbeigekommen und da gab es Balkone mit Blumen vor den Zellen (I shit you not) – habe ganz vergessen Beweisfotos zu knipsen.

Also heute Morgen in der Region Navarro gestartet, wo ein Espresso und ein frischgepresster Orangensaft gerne mal für 2 € zu haben sind. Wenige Stunden später in der Region La Rioja, die sehr bekannt ist für Ihre Gastfreundschaft gegenüber Pilgern, wurden für dasselbe Gedeck 4 € fällig. Also eher Gastwirt freundlich hier.

Insgesamt fällt mir auf, dass man hier in Spanien sehr wenige Leute arbeiten sieht. Das ist kein Urteil, sondern nur eine Beobachtung. Vielleicht arbeiten die alle im Bergwerk oder in Kellern, aber halt nicht sichtbar.

Landschaft von heute werde ich mal wieder nicht beschreiben, sondern lasse die Fotos sprechen. Achtet aber mal auf die Bilder, bei denen die Wolken so langsam über den Berggipfel und dann den Hang herunter quellen. Das sah irre aus!

Gesundheitlich war ich noch leicht angekratzt, war auch froh, dass es irgendwann rum war, aber eher wegen der Knie. Apropos Schmerzen: Nur damit da keine allzu romantische Stimmung aufkommt, es tut immer was weh. Beim Start der Muskelkater vom Tag vorher, dann kommt entweder, Füße, Schultern, Rücken, Arschbacken (ja, Schweiß und viel Reibung) und/oder Knie in Kombination mit “boah ist dat heiss”.

Übrigens ist mir aufgefallen, dass ich relativ viele Bilder von Kirchen mache. Das hat nichts mit meiner Christianisierung zu tun, sondern liegt daran, dass das meistens die beeindruckendsten Gebäude sind.

Eine Pause habe ich eingelegt am Rande einer netten Pinienallee auf einer sehr alten Steinbank aus dem Betonzeitalter, oder kurz danach. Leider wird die Selbstknipserei immer nichts und ich traue mich nicht mehr den erwerbslosen Spanien meine Kamera oder das iPhone in die Hand zu drücken. ;-) Was man nicht sehen kann: Ich hatte frisches Baguette und abgestandenes Leitungswasser.

Die Selbstwaschung ist schon erledigt und die Selbstverpflegung teilweise. Heute mal nicht aushäusig, sondern brav und günstig im Hotel (das Essen meine ich!).

Tages-Leistung: 23 Kilometer, davon nada/null/zero im Taxi

Erkenntnis des Tages: Wenn man hier ohne Arbeiten klarkommt und dazu das Wetter und die Landschaft hat … ich werde zu Hause schon mal nach Umzugskartons suchen!

Tag 10

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