Tag 7 Estella – Los Arcos
8. August 2013
Donnerstag Morgen ging es in Estella los auf eine mehr oder weniger ruhige Strecke von 24 Kilometern. So dachte ich …
Am Abend zuvor hatte ich einer Freundin am Telefon berichtet, dass mich gerade nichts vom Laufen abhalten könne. In der Nacht hatte ich das Fenster im Hotel-Zimmer auf und war dank eines überraschenden Temperatursturzes am nächsten Morgen etwas angefroren. Die erste Zigarette schmeckte morgens gar nicht und ich fühlte mich insgesamt schlecht.
Schon bei den ersten Schritten war mir klar, dass das eine deutlich anstrengendere Wanderung wird als alle Tage zuvor. Jeder Schritt war eine Überwindung.
Einziges Highlight war eine Winzerei, die für Pilger zwei Zapfhähne zur kostenlosen Verköstigung hatte – einen für Wasser und einen für Wein.
Nach ein paar Kilometern wurde es dann richtig windig und es begann zu regnen. Kurzum: Nach 9 Kilometern kam ich in ein Dorf und machte den weiteren Verlauf des Tages von dem abhängig, was ich so vorfinden sollte. Obwohl alle Tür- und Fensterläden im Dorf geschlossen waren, war das Bürgermeisteramt offen und die englischsprachige (!) Mitarbeiterin teilte mir mit, dass es kein Problem wäre ein Taxi zu bestellen. 10 Minuten später war der gute Herr mit seiner Karosse vor Ort und fuhr mich die letzten 15 Kilometer bis Los Arcos.
Bis ins Hotel-Zimmer weiß ich noch alles, aber da wird alles nebelig. Ich weiß nur, dass ich ungefähr jede Stunde wach geworden bin und ziemlich übel Fieber hatte. In der Nacht ging das Fieber zurück, aber ich fühlte mich noch ganz schön klapperig.
Tages-Leistung: 24 Kilometer, davon 15 im Taxi
Erkenntnis des Tages: Ich bin sehr dankbar, dass ich die notwendigen Mittel habe, mal eben ein Taxi zu besteigen!