Tag 27 Astorga – Rabanal del Camino
28. August 2013
Morgens gegen halb neun in Astorga gestartet und erst jetzt die Kathedrale gesehen. Schande über mich – ich war die letzten eineinhalb Tage wirklich faul!
Im ersten Dorf war ich etwas bedürftig nach Kontakt und wurde direkt eingeladen von vier Pilgern zum Kaffeetrinken. Vier nette junge Deutsche, mit denen ich erst mal weitergezogen bin. Einer klagte beim Laufen etwas über Blasen und da es nicht sein erster Jakobsweg war, dachte ich mir nichts dabei. Bei einer Inspektion seiner Füße bei einer Pause stellte sich dann raus, dass mein mitgeführter Arzneischrank hilfreich sein kann. Eine der blöden Dinger bestand nur noch aus Blut. Also Spritzbesteck, Desinfektionsmittel und Verbandszeug raus und die mitlaufende junge deutsche Salma Hayek hat auf einem Plastik-Stuhl die kleine Not-OP gemacht und der gute Mann musste auf Badelatschen weiterlaufen. Für einen richtigen Pilger kommt natürlich eine Taxi-Nutzung nicht in Betracht …
Die Strecke war landschaftlich wunderschön und die Sonne knallte heute nicht so besonders – guter Wandertag! Insgesamt ist die Landschaft deutlich besser seit ein paar Tagen und damit fällt einem das Laufen erheblich leichter.
Am Ziel der heutigen Reise (schöner, kleiner Ort) haben wir noch verspätet Mittag gegessen und uns später auf ein paar Gläschen Wein und Abendessen getroffen.
Tages-Leistung: 22 Kilometer (wieder mal 2 mehr als im Reiseführer)
Erkenntnis des Tages: Die Theorie mit „der Weg gibt Dir das, was Du brauchst, wenn Du es brauchst“ funktioniert immer noch.