Tag 23 Mansilla de las Mulas – Leon
24. August 2013
Das Hostel gestern Nacht war ein Knaller auf den zweiten Blick. Es gibt nur vier Zimmer und die sind alle unterschiedlich mit Antiquitäten ausgestattet. Es gab zwei Computer zur freien Benutzung, einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Bibliothek, eine Bar, ein Restaurant, ein Garten und Familienanschluss.
Das Essen am Vorabend war hervorragend und die paar Flaschen Rosé, die ich mir mit einer Reisebekanntschaft reingepfiffen habe, großartig. Am Ende waren es zwei Flaschen Wein, zwei 3-Gänge-Menüs, ein paar Schnäpse und Kaffee für 30 € inklusive Trinkgeld … Dank des Familienanschlusses gab es super Tipps für Leon – die nächste größere Stadt auf dem Weg.
Ich hatte bei meinem letzten Bericht geäußert, dass ich keine Weizenfelder mehr sehen kann und wie sich das gehört war der nächste Tag komplett anders. Der Weg nach Leon glänzte mit Kurven, Bäumen, Hügeln und sogar ein paar Kühen.
Meine Begleiterin hatte ein ziemlich gutes Tempo drauf und so waren wir trotz relativ spätem Start und einer längeren Pause schon um 12 Uhr im Hotel in Leon. Etwas Großes mit drei Sternen – in Ordnung!
30 Minuten nach Check-in waren die Klamotten gewaschen und ich saß in der Badewanne und gegen 15 Uhr habe ich mich auf den Weg zum Sightseeing gemacht. Die Innenstadt ist nett, aber es wiederholt sich langsam alles. Die Basilika San Isidoro war sehenswert, leider war das dazugehörende Museum größtenteils geschlossen. Von außen sehr imposant, innen kann ich nicht beurteilen, da ich mal wieder 5 € hätte abdrücken müssen, um die Kirche zu betreten (findet immer noch nicht statt!). Auf der Suche nach einer Koffein-Nachfüllstation traf ich auf ein paar Weggefährten und wir haben noch etwas draußen gesessen und Reisegeschichten ausgetauscht. Bewertung, Leon: Muss man nicht gewesen sein!
Ich schätze, dass hier ungefähr 200 Pilger täglich unterwegs sind. Das Pilger-Büro in Santiago (am Ziel) ist so freundlich, täglich die Zahl an Pilgern zu veröffentlichen, die dort ankommen: 1115 heute. In Worten eintausendeinhundertfünfzehn. Das heißt, dass sich die Zahl der Pilger an der magischen 100-Km-vor-Santiago-Grenze vermutlich verfünffachen wird. Das kann ja heiter werden … für den Empfang der Pilgerurkunde soll man 3–4 Stunden in der Warteschlange in Santiago einkalkulieren … grrrrr …
Abends war ich noch mit meiner Begleitung von tagsüber Essen und dann war auch schon der Sandmann da. Ich werde nicht jünger …
Tages-Leistung: 18 Kilometer plus diverse in der Stadt
Erkenntnis des Tages: Eine bessere Landschaft zu beantragen funktioniert!